Düsseldorf.
Zur Bekämpfung eines Großbrandes auf einem Glashüttengelände wurde 2001 PFAS-haltiger Löschschaum eingesetzt. Dabei sind PFAS in den Untergrund gelangt, wodurch eine Kontamination des Bodens und des Grundwassers stattgefunden hat. Ein Teil der eingebrachten PFAS befindet sich heute noch in der ungesättigten Bodenzone bzw. im Grundwasserschwankungsbereich und wird durch Sickerwasser bzw. Grundwasserhochstände mobilisiert und in das Grundwasser verlagert. Ausgehend von der Eintragsstelle hat sich eine Grundwasserverunreinigung mit einer Fahnenlänge von rund 3,5 km gebildet, die sich weiter ausbreitet. Seit 2016 wird im unmittelbaren Abstrom der Eintragsstelle eine hydraulische Sanierungsmaßnahme durchgeführt.
Die Belastungsfahne wird im weiteren Abstrom der Eintragsstelle hydrochemisch durch zusätzliche Eintragsstellen (PFAS, LCKW, PAK, BTEX) und hydraulisch durch den Betrieb weiterer Grundwassersanierungsanlagen sowie von bis in Tertiär gegründeten Sperrbauwerken beeinflusst. Das Grundwassermessstellennetz ist teilweise in die Jahre gekommen und muss sukzessive ertüchtigt und stellenweise ergänzt werden.
Eine besondere Herausforderung stellt in diesem Projekt die große Ausbreitungsgeschwindigkeit der PFAS im Grundwasser von ca. 200 m/a dar. Dies erfordert unter Berücksichtigung üblicher Planungs- und Ausführungszeiträume für Erkundungs- und Sanierungsmaßnahmen vorausschauendes Handeln und zeitnahe Reaktion auf neue Erkenntnisse. Bereichsweise stellt sich eine im Hinblick auf die hydraulischen Verhältnissen abweichende Fahnengeometrie und Ausbreitungsrichtung der PFAS-Belastungsfahne ein. Das Vordringen der Fahnenspitze bis in den innerstädtischen Bereich und den dort befindlichen Verkehrsachsen, Industriearealen und städtischen Grundstücken bedarf zur Umsetzung jeglicher Maßnahmen ein hohes Maß an Kommunikation mit den jeweiligen Akteuren (Grundstückseigentümern, weitere Gestattungsgeber).